Blockbuster vorübergehend auf Eis
Corona-Notbremse: Disney stoppt sämtliche Filmproduktionen.
Ob Ridley Scott oder Guillermo del Toro, ob Arielle oder Peter Pan, sie alle müssen sich dem Coronavirus beugen. Disney wählt den sicheren Weg und drückt bei zahlreichen Realfilmen die Pausetaste.
Die Liste der Filme, die infolge der Corona-Krise zurückgestellt werden, wird immer länger, und Disney hat großen Anteil daran. Mulan sowie die übernommenen 20th Century Studios-Titel Antlers, Downhill, Lucy in the Sky und The New Mutants sind alle auf unbestimmte Zeit verschoben. Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings pausiert, solange Regisseur Destin Daniel Cretton auf die Ergebnisse seines freiwilligen COVID-19-Tests wartet.
Nun zieht Disney endgültig die Reißleine und stoppt etliche Filmdrehs, bis der Coronavirus-Ausbruch vorüber ist - eine reine Vorsichtsmaßnahme. Sony Pictures hingegen soll keine Filmproduktionen am Laufen haben, die ausgesetzt werden müssten. Zwar habe es bei keiner der Produktionen bestätigte Fälle von COVID-19 gegeben, aber in Anbetracht der aktuellen Umstände und im Interesse von Cast und Crew habe man entschieden, die Produktion einiger Realfilme für kurze Zeit anzuhalten, sagt ein Disney-Sprecher. Man werde die Lage weiter beurteilen und die Dreharbeiten so bald wie möglich wieder aufnehmen.
Erwischt hat es The Little Mermaid, also das Live-Action-Remake von Arielle, die Meerjungfrau, das Rob Marshall ab nächster Woche drehen sollte, David Lowerys Peter Pan & Wendy, basierend auf dem Peter Pan-Zeichentrickfilm und J.M. Barries Buch, Guillermo del Toro und seine Noir-Romanverfilmung Nightmare Alley, Shrunk vom Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft-Originalregisseur Joe Johnston (sogar wieder mit Rick Moranis!) und Home Alone, das neue Kevin - Allein zu Haus für Disney+. Ganz besonders aber auch The Last Duel, Ridley Scotts neues Historien-Epos.
Von einer "unbestimmten Unterbrechung" ist dort die Rede, und das wenige Tage, bevor der Dreh in Irland beginnen sollte. Disney und die 20th Century Studios hoffen jedoch, den Kinostart (in den USA am 25. Dezember 2020, in Deutschland am 6. Januar 2021) trotzdem einhalten zu können. Scott begibt sich direkt in den Schneideraum, um den Teil des Films, den er über viereinhalb Wochen hinweg bereits gedreht hat, zusammenzusetzen. Es soll über eine Stunde an Material sein.