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Alt 03.06.2014, 06:00   #3
shabrakke
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Standard Pirate-Bay-Gründer nach jahrelanger Flucht verhaftet

Nach zwei Jahren Fahndung durch Interpol wurde jetzt ein weiterer Gründer von The Pirate Bay verhaftet. Die deutsche Piratenpartei spricht von einem Schauprozess der Copyright-Lobby gegen die private Nutzung von Inhalten im Internet.

Der Spitzenkandidat der finnischen Piratenpartei zur Europawahl 2014, Peter Sunde, ist in Schweden verhaftet worden. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sei der Mitbegründer und Sprecher von The Pirate Bay im Süden Schwedens, in der Provinz Schonen, festgenommen worden.

Sunde wurde seit 2012 von Interpol gesucht, weil er eine Haftstrafe wegen Beihilfe zur Urheberrechtsverletzung durch The Pirate Bay nicht angetreten hatte. "Wir suchen ihn seit 2012", sagte Carolina Ekeus, Sprecherin der schwedischen Polizei zu Reuters. "Er wurde zu acht Monaten Gefängnis verurteilt, somit muss er die Strafe antreten." Zudem muss Sunde Schadensersatz in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro zahlen.

Im April 2009 wurden Peter Sunde, Svartholm Warg, Fredrik Neij und Geldgeber Carl Lundström wegen des Betriebs von The Pirate Bay verurteilt. Lundström, Erbe des Wasabröd-Konzerns, hatte neben Pirate Bay auch ultrarechte Parteien und Bewegungen in Schweden unterstützt. Das Oberlandesgericht Svea Hovrätt unterstrich im November 2010, dass sich die Betreiber von Pirate Bay der strafbaren Beihilfe zur Urheberrechtsverletzung schuldig gemacht hätten. Für drei der Verurteilten wurden die Haftstrafen reduziert, die Schadensersatzzahlungen aber erhöht.

"Peter Sunde ist das Opfer eines Schauprozesses der Copyright-Lobby gegen die private Nutzung von Inhalten im Netz. Die Anklagepunkte gegen Sunde waren ähnlich absurd wie im Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Megaupload-Betreiber Kim Schmitz. The Pirate Bay ist eine Infrastruktur, die zu verschiedensten Zwecken genutzt wird", erklärte Bruno Kramm, Urheberrechtsbeauftragter der Piratenpartei Deutschland. Pirate Bay stelle nur Links zu Torrents zur Verfügung. Mit dem Urteil sollten Nutzer kriminalisiert und abgeschreckt werden.

Sunde arbeitet mit einem Team an einem abhörsicheren Messenger, der End-to-End-Verschlüsselung bietet. Die Software heißt Hemlis, Hemlighet heißt auf Schwedisch "Geheimnis".

Svartholm Warg (Anakata) wird in Schweden auch wegen Beteiligung an einem Hack auf das IT-Unternehmen Logica, nun CGI Sweden, verfolgt.
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Nachtrag vom 2. Juni 2014, 6:43 Uhr

Wie das Onlinemagazin Torrentfreak berichtet, lebte Sunde zuvor in Berlin, besuchte aber regelmäßig Familienmitglieder in Schweden. Bei der Wahl zum Europaparlament bekam er keinen Sitz.

aus Golem.de
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