Thema: KinoX.to
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Alt 28.10.2014, 16:25   #21
dunge0nlight
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Mir sagt die Stellungnahme der Piratenpartei zu den kinox.to-Razzien ziemlich zu:
Zitat:
Zitat von Piratenpartei
Der Kampf gegen den digitalen Wandel

Während die Politik nicht die geringsten Anstalten macht, eine faire Entlohnung der Urheber im digitalen Zeitalter ermöglichen zu wollen, wird momentan eine Zensurinfrastruktur etabliert und nach den vermeintlichen Betreibern von kinox.to (nunmehr kinox.tv) in ganz Europa gefahndet.

In den letzten Tagen wurden Razzien in Deutschland durchgeführt, um die Betreiber des Onlineportals kinox.tv festzunehmen. Dabei wurde unter anderem auch ein Wohnhaus in der Nähe von Lübeck von einer Spezialeinheit gestürmt, in dem die Verdächtigen - zwei Brüder im Alter von 21 und 25 Jahren - bei ihren Eltern leben. Die Beschuldigten konnten jedoch entkommen und sind nun auf der Flucht. Nun wird in ganz Europa nach ihnen gefahndet.

Wir Piraten freuen uns derweil auf kinoxyz.tv und movie123.tv.

So lange es die Politik verschläft, den Urhebern ein finanzielles Auskommen zu sichern und gleichzeitig alternative Geschäftmodelle zu etablieren (Stichwort: Kulturflatrate) und solange sich am freien Markt keine legale, durch alternative Geschäftmodelle und gutes Angebot - bei dem man genauso wie bei kinox.to freien Zugang zu allen erdenklichen Filmen bzw. Sendungen hat – also, ohne immer extra bezahlen zu müssen, ohne Länderschranke und ohne sich anmelden zu müssen – etabliert hat, mag kinox.to zwar illegal, aber dafür moralisch im Recht sein. Denn der Erfolg zeigt: Die Menschen fordern freies Wissen und freie Kultur. Wir Piraten sagen: Zu Recht!

Bundesvorstand Marcus Hohenecker von der Piratenpartei dazu: "Wenn die Rechtsdurchsetzung technisch offensichtlich nicht gelingt, ist die Politik gefordert, innovative Ideen zur Vergütung digitaler Inhalte aufzugreifen, um Urheber nicht im Stich zu lassen und gleichzeitig nicht sinnloserweise den Fortschritt unter Missachtung grundlegender Menschenrechte künstlich aufzuhalten."

Portale wie kinox.tv sind Ausdruck des Digitalen Wandels, des freien und offenen Internets. Die Menschen möchten freies Streamen von Filmen und Sendungen nicht mehr missen. Freies Wissen und freie Kultur sind ein gesamtgesellschaftlicher Gewinn [1]. Den Menschen dies vorzuenthalten, führt deshalb logischerweise zu derartigen Angeboten.

"Die Möglichkeit der verlustfreien Vervielfältigung von Daten ist ein Vorteil, den man nicht kriminalisieren darf, sondern dessen negative Begleiterscheinungen es politisch auszugleichen gilt. Es ist, wie wenn man nach Erfindung des Buchdruckes zur Erhaltung der Einnahmen der "Schreiber", diesen als 'illegales Buchsharing' verboten hätte. Das Strafrecht greift derart intensiv in Grundrechte ein, dass eine strafrechtliche Verpönung bestimmter Verhaltensweisen dem Unrechtsbewusstsein der Gesellschaft entsprechen müssen. Die Bevölkerung zeigt bei Filesharing kein Unrechtsbewusstsein - das sollte dem Gesetzgeber zu denken geben" so Hohenecker weiter.

Solche absurd-überzogenen Maßnahmen, wie sie kinox.tv erfahren haben, werden aber nur der Anfang sein, falls die Freihandelsabkommen TTIP oder CETA beschlossen werden, befürchten die Piraten. Beide Abkommen führen den Geist ACTAs fort und dementsprechend Netzsperren ein, treiben die Kriminalisierung von Filesharing voran und würden DRM – digitales Einschränkungsmanagement – Vorschub leisten. Unter anderem deshalb ist es so wichtig, dass so viele Menschen wie möglich die europäische Bürgerinitiative gegen TTIP und CETA mitzeichnen; Wir rufen daher dazu auf, diese ebenfalls zu unterschreiben und die Nachricht weiterzuverbreiten - spread the word! (auch beim Filesharing bitte eine .txt-Datei, die auf http://stop-ttip.org/ verweist, hinzufügen)

Quelle: [1] Zusammenstellung von Studien aus der Urheberrechtsforschung: https://wiki.laquadrature.net/Studies_on_file_sharing
Quelle: https://www.piratenpartei.at/kinox-to-razzien/

Das einzige, was ich da zu beanstanden hätte, wäre, dass meines Erachtens nach für ein faires und sozial ausgewogenes Urheberrecht die Politik den Urhebern kein finanzielles Auskommen zu sichern braucht, sondern lediglich die Möglichkeit hierfür – und die haben sie. Es ist für die Rechteinhaber völlig denkbar und machbar, ein legales kinox.to in die Welt zu setzen, das sich refinanziert durch Anwendung von mehreren freizügigen Geschäftsmodellen gleichzeitig, wie etwa Werbung, Micropayment, freizügiges Freemium, Merchandising und Crowdsourcing. Es gibt zahlreiche Beispiele für die Tragfähigkeit dieser Vorgehensweise: Google, Youtube, Wikipedia, die Anonymous P2P-Plattform Freenet-Projekt, etc.
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