Thema: Neue Alben
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Alt 15.09.2015, 17:25   #10
Castiel
Nope, Chuck Testa
 
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Hier mal zwei Kurzreviews von meinen aktuellen Lieblingsalben. Das eine Album hatte ich gar nciht auf dem Schrim, da ic hdie Band vorher auch nur durch ein Lied kannte, das andere wurde hingegen sehnsüchtigst erwartet.




Amorphis - Under The Red Cloud




Genre: Melodic Heavy Metal/Rock
Release: 04.09.2015


Eine Melodic-Death-Dark-Folk-Metal Band aus Finnland mit orientalischen Einflüssen findet man auch nicht an jeder Ecke. Bisher kannte ich Amorphis nur mit ihrem Lied "House of Sleep (hier!)aus 2006, ein eingängiger, potenzieller Rock Radio Hit mit mitreißendem Refrain und einem Sänger, der meiner Meinung nach eine ziemlich markante Stimme besitzt. War damals mein Lieblingslied!

Seitdem hab ich aber irgendwie nie überhaupt versucht, andere Titel der Band anzuhören, warum auch immer. Umso überraschter war ich, als ich dann vor 2 Wochen das neue Album auf Spotify entdeckte und da ich momentan sowieso auf so einem Trip bin, mir jedes neue Album das in Richtung Rock oder Metal geht, mindestens einmal anzuhören, habe ich es auch hier getan - und es definitiv nicht bereut.

"Under The Red Cloud" ist das neue und mittlerweile schon 12. Studioalbum der 1990 gegründeten Band und besteht aus 12 Songs (2 Bonustracks). Auf die wichtigsten Lieder will ich hier jetzt mal eingehen.

Das Album beginnt mit dem Titeltrack "Under The Red Cloud", welches mit ruhigem Piano-Intro startet, begleitet von subtilem Gitarrenspiel. Schon bald hört man das Motiv des Liedes raus, das Piano rückt in den Hintergrund und den Gitarren und dem Schlagzeug wird der Vorhang geöffnet und schon setzt Sänger Tomi Joutsen mit seiner markanten Stimme ein. In der Bridge tritt dann zum ersten Mal ein wichtiges Element auf, was einige von Amorphis Lieder von einfachen Rocksongs unterscheidet, nämlich kurze oder lange, kräftige und tiefe Growlpassagen, auf welche die Band, so wie ich nachgelesen habe, in den letzten Alben fast völlig verzichtet hatte und jetzt quasi zu alten Wurzeln zurückkehrt. Zum Ende des ersten Songs folgt noch ein furioses Gitarrensolo, welche heute leider nur noch selten in Songs implementiert werden.
"The Four Wise Ones" ist ein sehr grooviges Lied, mit viel Doublebass und durchgängigen Growls, dazu eine Gastsängerin mit kurzem Auftritt, teilweise begleitet von Flötenspiel. An sich aber ein eher düsterer Song.
"Bad Blood" wechselt hingegen zwischen Growls in den Strophen und Gesang im Refrain und der Bridge. Der Refrain ist simpel, aber sehr eingängig und melodisch.
In "The Skull" bekommt man erstmals kleine Einblicke in die orientalischen Einflüsse der Band mit einem entsprechende orientalsich klingenden E-Gitarren Intro. Vom Aufbau gleicht der Song aber "Bad Blood".
"Death of A King" war die erste Single aus dem Album und ist auch eines meiner Lieblingslieder. Diesmal viel deutlicher, das orientalische Intro, gefolgt von Growls in der Strophe, begleitet von Flötenspiel. Der Refrain wird wieder einmalig gesungen, sehr einprägsam und hört sich einfach wunderschön an.
"Sacrifice" ist die nächste Single und für Metalverhältnisse ein typischer Radiosong. Ein sehr melodisches Lied, ganz ohne Growls, nur klarer Gesang, welches "Hosue of Sleep" von damals sehr ähnelt. Ganz ohne Doublebass, mehr Gitarre im Vordergrund, ein sehr animierender Song, bei dme man einfach mitsingen muss.
"Dark Path" ähnelt "Bad Blood" oder "The Skull" nur mit mehr Piano als Begleitung.
"Tree of Ages" besitzt ein schönes Flötenintro von einer Gastmusikerin von "Eluveitie", begleitet von einer Rythmusgitarre. Das Motiv der Flöte übernehmen im Anschluss die Lead-Gitarre, die dann später im Duett mit der Flöte im Hintergrund spielt.
Den Abschluss bilden die Bonustracks "Come The Spring", ein sehr schönes, ruhiges Lied in dme mich die Stimme des Sängers beim Refrain an irgendwen anderes erinnert, aber ich komm einfach nicht darauf an wen... und "Winter's Sleep", welches wieder mehr Piano besitz als die anderen Stücke und wohl das einzige Lied, welches man in diesem Album als Art "Ballade" bezeichnen kann. Sehr schön!


Textlich handeln die Lieder meist von der finnischen oder auch arabischen Mythlogie, deswegen will ich da nicht genauer drauf eingehen.


Tracklist:


1. "Under The Red Cloud" ---> 8,5/10
2. "The Four Wise Ones" ---> 7/10
3. "Bad Blood" ---> 9/10
4. "The Skull" ---> 9/10
5. "Death of A King" ---> 10/10 Video
6. "Sacrifice" ---> 10/10 Video
7. "Dark Path" ---> 9/10
8. "Enemy at The Gates" ---> 8/10
9. "Tree Of Ages" ---> 8/10
10. "White Night" ---> 7/10
11. "Come The Spring" ---> 8,5/10
12. "Winter's Sleep" ---> 8,5/10


Anmerkung: Favoriten unterstrichen. Wo vorhanden hänge ich YouTube Videos an.


Gesamtbewertung: 8,5/10


Fazit:


Ich war vom ersten Hören an ziemlich überwältigt, was Amorphis da abgelassen hat. Der Wechsel in den meisten Liedern zwischen klarem Gesang und dne tiefen Growls passt gut und die Stimme finde ich immer noch total toll, ich kann es nicht oft genug sagen, ich hoffe da bin ich nicht der Einzige. Dazu noch die Gastspiele von Flöte oder Piano lassen einfach fantastische, schöne Lieder entstehen. Habe mir direkt mal als Aufgabe gemacht, auch andere Stücke der Band anzuhören.


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Five Finger Death Punch - Got Your Six






Genre: Groove Metal/Alternative
Release: 28.08.2015


Nach dem Bühnen-Eklat im vergangenen März, als sich Sänger Moody während eines Live-Konzerts mit den Bandkollgen anlegte, woraufhin diese die Bühne verließen und das Konzert abgebrochen werden musste und Moodys Probleme mit seiner angeblichen Frau, schien es fast so, als sei das Ende von Five Finger Death Punch (5FDP) besiegelt. Aber nichts da, Ivan Moody entschuldigte sich, die Anschuldigungen seiner "Frau" (Moody ist nicht mal offiziell verheiratet, crazy Story ) wurden widerlegt und umso überraschender war es, als 5FDP ihr 6. Studioalbum "Got Your Six" ankündigte. 5 1/2 Alben in 10 Jahren seit der Gründung sind keine schlechte Quote, leider blieb 5FDP der große Durchbruch bisher verwehrt. Warum, kann ich nicht beantworten, aber für viele ist die Band das "Nickelback" der Metalmusik, oder ein Pantera-light.
Die Band macht immer den Anschein, hart und brutal zu sein, wohingegen die Musik bei den Heaviesten der Metaller einen so guten Eindruck wie alkoholfreies Bier macht.
Zu dieser Gruppe gehöre ich weiß Gott nicht, dennoch kann ich diese Haltung verstehen. Jedoch kombiniert keine andere Band diese Mischung aus Härte, Groove und Stimmugnswechsel so gut wie 5FDP und das macht sie so speziell. Was das neue Album so her gibt, werde ich an den wichtigsten Liedern erkären.


Auch hier startet das Album mit dem Titeltrack "Got You Six". Nach einem kurzem, ruhigen Gitarrneintro wird man direkt einmal auf eine Achterbahn geschickt und es wird gegroovt was das Zeug hält. Das Schlagzeug wird durchgeprügelt, Ivan brüllt wie eh und je und die Gitarren hauen fette Riff raus - 5FDP is back!
"Jekyll and Hyde" besitzt einen langsamen, animierenden Refrain mit Ohrwurffaktor- wird auch nicht der einzige bleiben in diesem Album!
"Wash It All Away" ist ein langsameres Lied, dem es aber nicht an groove mangelt und einen seehr catchy Refrain besitzt - nächster Ohrwurm!
In "My Nemesis" haben wir einer der berühmt berüchtigten Power-Balladen von 5FDP. Leider textlich nicht so prickelnd, was auch allgemein eine große Schwäche des Albums ist.
"No Sudden Movements" ist wohl ohne Frage der brutalste Song des Albums, jedoch auch hier mit einem animierenden Festival-Nachbrüller, welcher jedoch ziemlich stumpf rüberkommt ("Right, between your eyes, no way to hide - Click Clack - Reload - Click Clack - Unload"). "Question Everything" und Hell to Pay" sind weitere Ohrwürmer. "Diggin' My Own Grave" ist eine weitere Power-Ballade, gefällt mir richtig gut. "This Is My War" besitzt einen einprägsamen Riff und einen schönen melodischen Refrain und "I Apologize" beendet das Album noch einmal richtig gefühlvoll und kräftig, vllt eines der besten Beispiele dafür, was ich mit "Mischung zwischen Härte und Stimmungswechsel"meinte.




Tracklist:


1. "Got Your Six" ---> 8,5/10
2. "Jekyll and Hyde" ---> 8/10
3. "Wash It All Away" ---> 10/10
4. "Ain't My Last Dance" ---> 8,5/10
5. "My Nemesis" ---> 8,5/10
6. "No Sudden Movement" ---> 9/10
7. "Question Everything" ---> 10/10
8. "Hell to Pay" ---> 8,5/10
9. "Digging My Own Grave" ---> 10/10
10. "Meet My Maker" ---> 8,5/10
11. "Boots and Blood" ---> 7,5/10
12. "You're Not My Kind" ---> 9/10
13. "This is My War" ---> 8/10
14. "I Apologize" ---> 10/10


Anmerkung: Favoriten unterstrichen. Wo vorhanden hänge ich YouTube Videos an.


Gesamtbewertung: 9/10


Fazit:


Bei 14 Titel in der Deluxe Edition hat das Album nur eine Gesamtlänge von 48 Min, doch dafür hat man sich fast für jedes Lied besonders reingelegt. Ich glaube ich habe noch nie ein Album gehabt, bei dem ich fast jedes Lied zu meinen Favoriten zählen kann. Dieses Album ist meiner Meinung nach das Beste, was 5FDP je hervorgebracht hat.
So wirklich weiterentwickelt haben sich die Metaller in den vergangenen Jahren allerdings nicht, vorallem textlich, die teilweise immer noch einfach stumpf und belanglos sind. Nichtsdestotrotz gehts hier in erster Linie um die Musik und die ist so groovy, brutal und gefühlvoll, wie es einfach nur 5FDP vollbringen kann.
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