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Alt 21.04.2012, 14:52   #1
Dead_Cow
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Standard Jan Delay: Abmahnungen sind wie Hiebe mit dem Baseballschläger

Jan Delay: Abmahnungen sind wie Hiebe mit dem Baseballschläger


In einem Streitgespräch des Musikers Jan Delay mit dem Piraten Christopher Lauer
vergleicht Delay den Versand von Abmahnungen in der aktuellen Form,
als „würde man mit einem Baseballschläger jedem auf die Fresse hauen,
der ein Kaugummi klaut.“
Dennoch sieht er durch illegale Downloads den Fortbestand der Kreativwirtschaft bedroht.
Lauer glaubt, das jetzige Distributionsmodell sei total überholt.


Sänger Jan Phillip Eißfeldt (Künstlername Jan Delay) sieht durch illegales Filesharing die eigene Branche bedroht.
In der Folge könne kein Musiker mehr von seiner Arbeit leben.
Schon der Begriff Tauschbörse sei inhaltlich falsch, weil sich dieser zu harmlos anhört.
Dort wird nichts getauscht.
Dort werden meine Lieder für umsonst dupliziert“, so Eißfeldt weiter.
Der Berliner Pirat Christopher Lauer als auch Jan Delay
sprechen sich gegen die derzeitige Abmahnpraxis in Deutschland aus.
Delay verschenkt alle Gelder, die er von seiner Plattenfirma aufgrund von Abmahnungen überwiesen bekommt.
Er habe seine eigene Methode gefunden, um damit umzugehen.
Grundsätzlich ermahnt er die Musikfans aber, dass man die Rolle der Labels nicht unterschätzen sollte.
Sie kümmern sich um die Promotion, die Abrechnung als auch um den Schutz der Musik.
Er sei nicht wie Lars Ullrich von Metallica, der unablässig wiederholt,
wie schlimm und schädlich der Diebstahl geistigen Eigentums sei.
Er sei HipHopper:
Wir klauen Musik und machen daraus neue Musik! Das ist unsere Kunst."
Eißfeld weist damit auf die Theorie der Filmreihe "Everything is a remix" hin,
wonach kaum ein Werk ohne die Vorlage bereits bestehender Werke auskommt.
Wenn aber alles eine neue Mischung bereits bestehender Materialien ist,
wie wendet man dann das Urheberrecht an?
Es gebe laut Eißfeldt genügend kostenlose und somit schlechte Musik,
die man sich im Internet legal herunterladen könne.
Die guten „mit Herzblut“ gemachten Songs sollen aber laut Delay käuflich erworben werden.
Christopher Lauer argumentierte dagegen, das herkömmliche Distributionsmodell zwischen Künstlern,
Labels und Konsumenten würde nicht mehr funktionieren.
Ihm sei klar, dass dies einige Menschen verärgert.
Die Kapitulation des alten Systems sei aber nichts als die Wahrheit.
Gewöhne dich daran!“ Eißfeldt antwortete, man könne es auch keinem 15-jährigen Jugendlichen erlauben,
Wodka im Supermarkt zu klauen, nur weil ihm für den Kauf des Alkohols das Geld fehle.
Natürlich könne der Sänger sich nicht daran gewöhnen, weil es in der Konsequenz bedeutet,
dass man damit schlichtweg alle Urheberrechte zunichte macht.
Wer sich das komplette Streitgespräch zwischen Lauer und Eißfeldt anschauen möchte,
kann es in der aktuellen Printausgabe des Spiegels lesen.
Die englischsprachige Version wurde im internationalen Bereich von Spiegel Online veröffentlicht.


Quelle
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... reality.sys corrupted ... reboot universe ...

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